Der CSD Berlin e.V. lädt auch in diesem Jahr die zahlreichen Projekte, Initiativen, Vereine und Kollektive ein, den Pride Month Berlin aktiv mitzugestalten. Vom 27. Juni bis 27. Juli 2025 soll die Hauptstadt bereits zum vierten Mal Schauplatz eines vielfältigen, politischen und vor allem queeren Veranstaltungsmonats sein. Ab sofort können Veranstaltungen aller Art in den offiziellen Pride Month Kalender 2025 eingetragen werden. Inhaltlich wird der Pride Month dieses Jahr von unseren engagierten Neuzugängen Carolina Philipps und Adrian Betsch betreut.
Warum es den Pride Month Berlin als sichtbaren Zeitraum braucht, zeigen allein die Entwicklungen der letzten Monate. Die rechtsextreme und queerfeindliche Partei #noAfD holte bei der letzten Bundestagswahl mehr als 20 Prozent der Stimmen. Die Finanzierung queerer Projekte wurde bereits stark beschnitten und es drohen weitere Kürzungen. Dem hart erkämpften Selbstbestimmungsgesetz droht eine “Evaluierung” unter vorurteilsbehafteten Vorzeichen. Zur selben Zeit beginnen Unternehmen unter dem Druck der US-amerikanischen Regierung ihre Programme für Diversität und Inklusion zu beenden.
“Trotz aller Widrigkeiten wollen wir den Pride Month Berlin nutzen, um Queers untereinander zu stärken und mit unseren Anliegen in der Gesellschaft laut zu bleiben!” unterstreicht Mitglied des Leitungsteams Carolina. Um das zu erreichen setzen wir dieses Jahr vor allem auf drei thematische Schwerpunkte:
🤝 Krisenfeste Community: Die queere Community steht auch in Deutschland massiv unter Druck. Fördergelder für queere Projekte werden gestrichen, Diversitätsprogramme eingestampft, und viele von uns bangen um politische Errungenschaften, die längst sicher schienen. Doch unsere Geschichte zeigt: Trotz Repression, Diskriminierung und Gewalt haben wir immer wieder Räume der Solidarität, des Widerstands und der Heilung geschaffen.
📢 Laut gegen Hass: Queerfeindlichkeit ist Realität. Gewalt gegen queere Menschen nimmt zu, Trans*-Feindlichkeit wird zur politischen Strategie, und queere Gedenkorte werden geschändet. Während rechtspopulistische Parteien hetzen und die neue Bundesregierung Asylrechte abbauen will, geraten besonders queere BIPoC, Migrant*innen und Trans*-Personen ins Visier. Dem stellen wir uns entschieden entgegen.
🏳️🌈 Aktivismus & Haltung: Queerer Aktivismus ist vielfältig: Egal ob auf Demos, in Beratungsstellen, in queeren Netzwerken ebenso wie in Unternehmen, Schulen und Kulturinstitutionen. Gleichzeitig nehmen erste Arbeitgeber*innen ihre Programme für Diversität und Gleichstellung zurück. Das verunsichert viele queere Menschen und wirft die Frage auf, ob sie am Arbeitsplatz auch künftig authentisch und sicher sein können. Umso wichtiger ist es jetzt, Haltung zu zeigen: gegen Diskriminierung, für Sichtbarkeit und für echte, strukturelle Veränderung.
“Mit unseren Fokusthemen für den Pride Month Berlin setzen wir ein unmissverständliches Zeichen: Wir lassen uns nicht kleinkriegen und machen auch weiterhin auf Missstände aufmerksam – und das gemeinsam. Denn gerade in schwierigen Zeiten brauchen wir Queers Solidarität untereinander.” macht auch Mitglied des Leitungsteams Adrian klar. Die Themen wurden dabei bewusst breit gesetzt, um die verschiedenen Perspektiven der Community abzubilden. Selbstverständlich sind aber auch Veranstaltungen willkommen, die andere Themen aufgreifen!
Alle Informationen zur Teilnahme sowie das Formular zur Eintragung der Veranstaltungen sind hier zu finden:
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