22. September 2023

Berliner CSD e.V. mit neuem Vorstand

Am Dienstagabend fand die jährliche Mitgliederversammlung des Berliner CSD e.V. statt. Die regulären Vorstandswahlen des Jahres 2023 waren auf der Tagesordnung und brachten neue, als auch bekannte Gesichter hervor. Das höchste Organ des Verein wählte drei der sechs kandidierenden Vereinsmitglieder mit eindeutigen und überwältigenden Mehrheiten ins Amt. Der neue Vorstand besteht somit aus Seyran Ateş (Wiederwahl auf 2 Jahre), Mara Geri (neu gewählt für 2 Jahre), Stella Spoon (laufende Amtszeit), Marcel Voges (neu gewählt auf 2 Jahre) & Ulli Pridat (laufende Amtszeit). Patrick Ehrhardt stellte sich geplant nicht zur Wiederwahl und scheidet nach drei erfolgreichen CSD Saisons aus. Er signalisierte seine Mitarbeit, Solidarität und Unterstützung im Team. Eine große Mehrheit der Mitglieder und das Kernteam bedankten sich für seine lange Arbeit und signalisierten große Anerkennung auf der Versammlung. Darunter auch konstruktiver Dank einiger Kritiker:innen, welcher wertschätzend aufgenommen wurde. 

Seyran Ateş: „Ich danke vor allem Patrick und Ulli für ein wundervolles gemeinsames erstes Jahr. Es war anstrengend, aber auch lehrreich. Ein Verein wie der Berliner CSD e.V., kann sich glücklich schätzen, solch‘ Ehrenamtliche und ein herzliches, kollegiales und engagiertes Team zu haben. Den CSD werden wir, auch mit der Hilfe der wundervollen neuen Vorstandskolleg:innen und vieler Unterstützenden aus dem Verein, für die Saison 2024 ausbauen und abhalten.“

Eine meinungsstarke Mitgliederversammlung endete in der Nacht zum Mittwoch. Der Vorstand der Jahre 2022 und 2023 stand, wie zugesagt und vorgeschrieben, Rede und Antwort und erfuhr eine breite Unterstützung der Mitglieder. Im Verlauf der Mitgliederversammlung, welche mit mehr als 100 Stimmberechtigten und Gästen, die wohl größte der Geschichte war, erfolgte die Entlastung des Vorstands auf eindeutige Empfehlung des Kassenprüfers mit großer Zustimmung und absoluter Mehrheit der MV. Der ehemalige Vorstand, das Team, und ebenso die neuen Vorstandsmitglieder, sind zufrieden und gehen bestärkt in die kommende Saison. 

Ulli Pridat: „Wir sind erleichtert, aber auch glücklich darüber, dass ein großes Stück Klarheit auf, aber auch durch die Mitgliederversammlung erreicht wurde. Die vergangenen Monate waren voller Emotionen. Durch unsere Entlastung der Geschäftstätigkeiten 2022, dem großen Zuspruch unserer vollständig erreichten Ziele in 2023, und einer Mehrheit der Mitglieder, sind wir voller Tatendrang. 2024 kann kommen. Wir sind hier nicht zum Spaß!“

Im Tätigkeits- bzw. Rechenschaftsbericht konnte der Vorstand verdeutlichen, welche Aufgaben und Herausforderungen anstanden, aber auch welche Mittelverwendungen vorgesehen waren. Deutlich wurde, dass alle Ziele für 2023 durch den Vorstand angegangen und umgesetzt wurden. Dies wurde durch den Bericht des Vorstands auf der Mitgliederversammlung tiefgründiger erläutert. Und von der Mitgliederversammlung gelobt. 

Mara Geri: „Der Berliner CSD e.V. ist eine enorm wichtige Stimme, unsere größte Menschenrechtsdemonstration und ein Aushängeschild für die Vielfalt unserer Community. Nach dieser Mitgliederversammlung war mir klar, dass ich das aktuelle Team unterstützen möchte und meine institutionelle und persönliche Erfahrung einbringen möchte. Gestern wurde sehr deutlich, dass wir keine Spielchen brauchen, sondern unsere ganze Energie dafür einsetzten müssen, um den Berliner CSD zu einer noch politischeren und noch inklusiveren Demonstration für die ganze Community zu machen. Dafür danke ich dem bisherigen Team und freue mich über den Zuspruch zu meiner Wahl.“

Marcel Voges: „Der bisherige Vorstand, die Gespräche und das Kernteam haben mich am gestrigen Abend vollkommen überzeugt. Ich bin voller Energie den Berlin Pride mit meiner Hilfe zu unterstützen. Das Erstarken rechter Parteien bereitet mir große Sorge. Umso wichtiger ist ein gut aufgestellter, politischer CSD. Der Verein ist finanziell auf einem guten Fundament, das erleichtert es uns allen darauf aufzubauen. Besonders gut waren die konstruktiven Hinweise, Bitten und Wünsche, womit wir uns als neuer Vorstand auseinandersetzen werden.“

Auch im kommenden Jahr wird der Verein seine Vereinszwecke weiter verfolgen. Die Vereinnahmung von Räumen und öffentlichen Plätzen, die Sichtbarkeit von Minderheiten und der politische Wille und Kampf für Veränderungen wird weitergehen. Auch in 2024 will sich der Verein auf 4 wichtige Säulen stützen: das CSD Forum, den 3. Pride Month Berlin, die CSD Demo und die Abschlusskundgebung. Diese Arbeit kann nun frühzeitig starten. Denn noch nie hat ein Team eine MV so frühzeitig vorbereitet, als auch vollständig und erfolgreich abgeschlossen. 

Stella Spoon:  „Ich möchte weiterhin für eine verbesserte Endfassung des Selbstbestimmungsgesetzes kämpfen und unseren dritten Berlin Pride Month im Jahr 2024, der von Zoe und Patrick ins Leben gerufen wurde, noch vielfältiger und intersektionaler gestalten. Dafür kann unser Verein auf die Unterstützung unseres gesamten Kernteams zählen, das uns dies unmittelbar nach der Mitgliederversammlung mitgeteilt hat. Dieser Kern und unsere zahlreichen Freiwilligen sind die treibende Kraft unseres Vereins. Ich hoffe, dass die inhaltlichen Ziele, die Arbeit und die Erfolge unseres Vereins künftig stärker in den Fokus gerückt werden. Hierfür ist es notwendig, dass persönliche Angriffe von einer kleinen Gruppe endlich aufhören.“

Nachdem alle Strafanzeigen gegen Vorstandsmitglieder bis Ende Juli eingestellt wurden, bereits erfolgte Urteile gesamt oder im weiten Kern in den vergangenen Monaten zugunsten des Vereins ausfielen, die Kassenprüfung keine satzungsfremden oder auch anderweitig rechtlichen Beanstandungen feststellte, konnte der Vorstand am gestrigen Abend die letzte „Hürde“ nehmen, und die eindeutige Entlastung des Jahres 2022 durch die Mitgliederversammlung entgegennehmen. Nachdem eine ausführliche Beantwortung des aufgekommenen Fragenkatalogs durch den Vorstand fand statt. 

Mit besten Grüßen
Vorstand des Berliner CSD e.V. 

Mara, Stella, Seyran, Ulli & Marcel