Selbstverteidigungskurs im Pride Month
Am 9. Juli fand der erste Selbstverteidigungskurs für queere Frauen in der Turnhalle Baruther Str. 20 statt. Julia Brasch, Jahrgang 1981, betreibt seit ihrem 9. Lebensjahr Kampfsport. 1990 begann sie mit Taekwondo in Baden-Württemberg. Über mehrere Jahre war sie aktive Wettkämpferin und kann sowohl im Formenlauf als auch Vollkontakt, diverse Titel auf Landesebene für sich beanspruchen. Bereits in jungen Jahren war sie als Kinder- und Jugendtrainerin tätig.
Seit 1996 ist sie Trägerin des 1.Dan.
2017 hat sie Kung-Fu für sich entdeckt und trainiert unter Chief Instructor Johannes Isenberg Seven Star Mantis Kung-Fu in Berlin. Und bereitet sich auf die schwarze Schärpe vor. Sie ist Assistenztrainerin sowohl für das Kinder- als auch Erwachsenentraining.
Selbstverteidigung ist ihr ein großes Anliegen. Denn nur, weil man selbst Kampfsportler*in ist, heißt es nicht, dass man sich im Falle der Fälle auch wirklich verteidigen kann.
Selbstverteidigung beginnt im Kopf. So simpel wie schwer.
Als lesbische Frau kennt sie homophobe Übergriffe aus eigener Erfahrung und weiß, wie wichtig es ist, dass man sich schützt. Es geht darum, Grenzen zu definieren und dann in letzter Konsequenz auch zu handeln.
Vor allem Frauen und Mädchen haben größere Schwierigkeiten ihre Grenzen zu definieren und dann in letzter Konsequenz auch zu handeln. Die Schwelle jemanden körperlich zu attackieren und und vielleicht sogar zu verletzen, scheint für Frauen höher, selbst, wenn es um die eigenen Unversehrtheit geht.
Mit vielen Anwendungen, Gesprächen, aber vor allem mit Spaß soll vermittelt werden, wie man Grenzen setzt, klar NEIN! sagt, aus unangenehme Situationen heraus kommt und im besten Fall gar nicht erst in gefährliche Situationen gerät.