Berliner CSD e. V. fordert in der Debatte zur Hasskriminalität mehr Sachlichkeit und konkrete Maßnahmen: “Wir brauchen jetzt endlich Lösungen statt Social-Media-Debatten!”
Der Berliner CSD e. V. kritisiert die aktuelle Debatte über das Thema Queerfeindlichkeit scharf. Sie wird die Lebensrealität queerer Menschen nicht verbessern. Eine sachliche statt auf Personen bezogene Auseinandersetzung mit dem Thema und die Entwicklung von konkreten Lösungen ist jetzt die Aufgabe der Politik.
“Religiöser Fundamentalismus und Rechtsextremismus sind böse Zwillinge und sie eint mehr als sie trennt. Diese Ideologien kreieren Feindbilder gegen Minderheiten, weshalb sie gleichermaßen bekämpft werden müssen. Gleichzeitig dürfen wir nicht den Fehler machen, Menschen unter Generalverdacht zu stellen. Vielmehr erwarten queere Menschen in Berlin von der Politik konkrete Lösungen für die zunehmende Hasskriminalität. Ich habe bisher nicht erlebt, dass aus emotionalen Statements auf Facebook & Co. sinnvolle Lösungen erwachsen sind.”, sagt Marcel Voges, Mitglied im Vorstand des Berliner CSD e. V.
Die Anzahl der Straftaten gegen queere Menschen steigt: Die Zahlen des BKA belegen diesen Trend. Jede Straftat ist eine Straftat zu viel. Hinzu kommt, dass Rechtsextreme sich stärker organisieren und die Community strukturell bedrohen.
“Die vergangenen CSDs haben gezeigt, dass die Bedrohung gegen die Community von unterschiedlichsten Ideologien ausgeht. Die Politik muss einer zunehmenden Radikalisierung in verschiedenen Bereichen entgegenwirken. An Schulen, Sportvereinen, Religionshäusern und allen anderen wichtigen Orten der Mehrheitsgesellschaft darf Queerfeindlichkeit keinen Platz einnehmen. Queerfeindlichkeit muss in allen Bereichen bekämpft werden.”, sagt Mara Geri Vorstandsmitglied des Berliner CSD e. V.
Wir müssen endlich über Lösungen diskutieren
Der Berliner CSD e. V. warnt davor, das Thema Hasskriminalität vereinfacht zu diskutieren, denn die Situation ist komplex und Queerfeindlichkeit ist facettenreich. Die Bundesregierung und die Berliner Landesregierung sind nun gefragt, schnellstmöglich wirksame Maßnahmen auf den Weg zu bringen.
“Das Thema Hasskriminalität brennt den queeren Menschen unter den Fingernägeln und wir müssen das Thema auch ganzheitlich betrachten. Die Ursachen dafür sind divers und politische Entscheidungsträger*innen müssen dem Thema absolute Priorität einräumen. Mit dem runden Tisch gegen Queerfeindlichkeit hat die Senatsverwaltung in Berlin einen wichtigen Schritt gemacht. Doch sie droht zum zahnlosen Tiger zu werden, wenn die entwickelten Maßnahmen nicht schnell umgesetzt und ausreichend finanziert werden.”, ergänzt Thomas Hoffmann, Vorstandsmitglied des Berliner CSD e. V.