Channa Wolven

Channa Wolven (she, her, hers)

Wer verbirgt sich hinter dem CSD Berlin? Wer engagiert sich dafür, dass die ausdrucksstarke politische Großdemo stattfindet? Manche leisten schon seit Jahren eine wichtige und leidenschaftliche Arbeit für den CSD, andere sind erst seit kurzem voller Motivation und neuen Ideen dabei. Wir stellen Euch das bunte Kern-Team des Berliner CSD e.V. vor – dieses Mal ist Channa Wolven dran.

Was machst du beim CSD Berlin?

In den letzten Jahren habe ich mich sehr für die Freiwilligen und die operative Seite eingesetzt, so dass ich mich weiterhin darauf konzentrieren werde, da ich in meinem Beruf auch viel mit Projektmanagement zu tun habe. Meine Hauptaufgaben im kommenden Jahr werden sein: Volunteers, Verwaltung & Mitglieder, Paid Social & Prozessoptimierung. Bei der letzten Aufgabe geht es um unsere internen Prozesse und darum, sicherzustellen, dass alles effizient und dokumentiert ist, so dass bei der nächsten Gruppe von Vorstandsmitgliedern alles klar und bereit ist.

Warum engagierst du dich für den CSD Berlin?

Es gibt noch viel zu tun für die LGBTQ+ Gemeinschaft hier in Deutschland und in anderen Ländern um uns herum. Ich komme aus einem Land, das als erstes die gleichberechtigte Ehe für alle eingeführt hat. Das war 2001, das ist 20 Jahre her, jetzt haben wir 29 Länder von 195. Wir haben hier nun endlich ein Gesetz zum Verbot der Konversionstherapie aber  Gleichgeschlechtliche Paare, die eine Familie gründen wollen, stoßen hier, in dem konservative gesellschaftliche Werte vorherrschen, immer noch auf rechtliche und kulturelle Hindernisse. Ich hoffe, dass sich das mit der neuen Regierung auch ändern wird. Wenn z. B. ein gleichgeschlechtliches Paar ein Kind bekommt, kann derjenige, der das Kind nicht biologisch gezeugt hat, viele Hindernisse in den Weg legen, um das Kind zu adoptieren. Bei heterosexuellen Paaren ist das nicht so ein großes Problem. Darüber hinaus liegt mein Schwerpunkt auf der Vielfalt. In Berlin und Deutschland gibt es viele Einwanderer, ich bin auch einer, und wir müssen offen sein, um diese Menschen zu schützen, ebenso wie unsere Trans-, Non-Binary- und Bi-Community, die manchmal von den Schwulen und Lesben übertönt wird. Ein Anfang wäre, nicht alles nur auf Deutsch zu kommunizieren, woran wir arbeiten.

Hast du eine Lieblingserinnerung beim CSD/ was hat dich am meisten stolz gemacht beim CSD? Wie lautet deine Botschaft an die Community?

Ich freue mich darauf, mit anderen Organisationen und Aktivisten zusammenzuarbeiten, die sich für Vielfalt einsetzen, denn zusammen sind wir stärker. Der Vorstand in seiner jetzigen Zusammensetzung spiegelt nicht unsere gesamte Gemeinschaft wider, aber der einzige Weg, das zu ändern, ist, dass Menschen zu uns kommen, sich bewerben, sich mit uns engagieren und zusammenarbeiten, damit wir zurücktreten können und unsere Gemeinschaft besser widerspiegeln.