17. Oktober 2025

Berliner CSD e. V. startet Zukunftsoffensive und kündigt Demokratiekampagne zur Abgeordnetenhauswahl 2026 an

Der Berliner CSD e. V. hat auf seiner Mitgliederversammlung am 16. Oktober 2025 einstimmig den Leitantrag „Resilienter CSD – Krisenfeste Community“ beschlossen und vier Vorstandsmitglieder neu- bzw. wiedergewählt. Damit startet der Verein eine tiefgreifende Erneuerung, die ihn politisch, strukturell und finanziell widerstandsfähig machen soll. Darüber hinaus wird es eine Kampagne zu den Abgeordnetenhauswahlen 2026 geben. 

„Viele queere Menschen beunruhigen der gesellschaftliche Gegenwind und die zunehmenden Angriffe auf Rechtsstaat und Demokratie. Es ist daher Zeit, in die Offensive zu gehen und gemeinsam Zukunftsvisionen zu entwickeln, die Vielfalt und Demokratie als Stärke begreifen“, sagt Vorstandsmitglied Julia Miosga. „ Wir werden uns daher im Vorfeld der Abgeordnetenhauswahl 2026 mit einer klaren Haltung und konkreten Initiativen dafür einsetzen, dass unsere Regenbogenhauptstadt konsequent zu einem echten Schutzort für queere Menschen weiterentwickelt wird. Dafür werden wir eine umfassende Demokratiekampagne auf den Weg bringen.“

💪 Zukunft sichern und Strukturen stärken

Mit dem beschlossenen Leitantrag stellt der Berliner CSD e. V. seine Arbeit auf neue Füße. Es wurden zahlreiche Maßnahmen entwickelt, um Strukturen im Verein auszubauen und den Verein zukunftsfähig zu machen.

Konkret bedeutet das:

  • Aufbau krisenfester Strukturen und Notfallstrategien, um auch in politischen oder finanziellen Krisen handlungsfähig zu bleiben.
  • Gemeinsam mit der queeren Community soll eine Zukunftsvision einer Regenbogenhauptstadt 2.0 entwickelt und umgesetzt werden.
  • Ausbau von kampagnenfähigen Strukturen, um politische Themen über das ganze Jahr hinweg sichtbar zu machen.
  • Gezielte Entwicklung von Digitalstrategien, um Hass und Desinformationskampagnen gegen die queere Community entgegenzuwirken.
  • Stärkere Einbindung der Community durch Beteiligungsformate, Neumitgliedertreffen und regelmäßige Veranstaltungen.
  • Schaffung finanzieller Unabhängigkeit durch Diversifizierung der Einkünfte unseres CSDs (Fundraising, Kooperationen, Mitgliedschaften).

„Wir werden den CSD in den kommenden Jahren Schritt für Schritt zu einem echten Mitmach-Verein ausbauen – mit klaren politischen Zielen und einer solidarischen Basis“, sagt Vorstandsmitglied Carolina Philipps. „Der Berliner CSD soll nicht nur krisenfest werden, sondern wir bauen gemeinsam mit der Community eine Plattform, die die Stadtgesellschaft prägt und Netzwerke schafft, die uns auch in rauen Zeiten schützen sollen.“

🏳‍🌈 Neuer Vorstand gewählt

Die Mitgliederversammlung bestätigte Marcel Voges und Manfred Lehmann in ihren Ämtern. Neu in den Vorstand gewählt wurden Carolina Philipps und Julia Miosga. Thomas Hoffmann ist noch für ein Jahr gewählt. Darüber hinaus hat die Mitgliederversammlung erstmalig die Einführung einer hauptamtlichen Vorstandstätigkeit beschlossen. Mit der Einführung dieser Position beginnt für den Berliner CSD e. V. eine neue Phase der Professionalisierung. Marcel Voges wird sich als hauptamtliches Vorstandsmitglied künftig auf den Aufbau neuer Strukturen und die Weiterentwicklung des Vereins konzentrieren. Für diese Aufgabe lässt er sich von seiner bisherigen Tätigkeit als Gewerkschaftssekretär beurlauben.

„Wir gehen als starkes Team in die kommenden Jahre. Wir wollen, dass queeres Leben in Berlin nicht nur sichtbar bleibt, sondern sicherer wird: Auf der Straße, im Job, in der Schule und in der Politik. Dafür werden wir die Zusammenarbeit mit allen zivilgesellschaftlichen Akteur*innen ausbauen.“, erklärt Marcel Voges, Mitglied des Vorstandes des Berliner CSD e. V.

Foto: Nikita Tchernodarov/ Personen von links nach rechts: Julia Miosga, Marcel Voges, Carolina Philipps, Manfred Lehmann, Thomas Hoffmann