4. Juli 2022

Hinweis zu Affenpocken (MPX)

Affenpocken/ MPX?
Affenpocken (monkeypox, kurz: MPX) sind eine Viruserkrankung, ausgelöst durch das Affenpockenvirus (Monkeypox virus, MPXV). Das Virus ist verwandt mit den klassischen Pockenviren (Variola, Smallpox). MPX war bisher eine in Europa seltene, vermutlich vor allem von Nagetieren auf den Menschen übertragene Erkrankung. Übertragungen von Mensch-zu-Mensch erfolgen vor allem bei engem Kontakt.

Wie wird das Affenpockenvirus (MPXV) übertragen?
MPXV kann durch engen Körperkontakt (Haut-zu-Haut), zum Beispiel beim Sex, übertragen werden. Entscheidend sind hier alle Situationen, bei der die Viren aus betroffenen Hautstellen einer erkrankten Person in Kontakt zu Haut und Schleimhaut einer anderen Person kommen. Dies kann auch beim Küssen, Streicheln oder Kuscheln der Fall sein. Bislang scheinen allerdings Sexualkontakte die entscheidende Rolle bei der Übertragung zu spielen, MPXV kann aber auch durch Tröpfchen aus der Atemluft bei längerem direkten Kontakt oder durch kontaminierte Gegenstände (z. B. Kleidung, Bettzeug und Sextoys) übertragen werden. Kondome bieten keinen ausreichenden Schutz vor einer Übertragung. Entscheidend für eine Übertragung ist der direkte Kontakt zu Hautläsionen (Pickel, Bläschen, verschorfte Pusteln, Krusten).

Die Ermittlungen der Berliner Gesundheitsämter haben ergeben, dass zu Beginn des Ausbruchs in Berlin, große Events wie die GayPride Maspalomas in Gran Canaria, das Darklands Festival in Antwerpen oder auch die Snaxx-Party in Berlin bei der Übertragung eine Rolle gespielt haben könnten. Allerdings stecken sich viele Fälle auch außerhalb großer Events/Partys an. Insgesamt stecken sich die meisten Fälle in Berlin an und mehr als die Hälfte haben im angenommenen Infektionszeitraum Sexpartys oder Clubs besucht. Etwa 20% der Berliner Fälle haben sich aber auch während Aufenthalten außerhalb Deutschlands angesteckt, wo häufig ebenfalls der Besuch von Clubs oder Festivals angegeben wurde.

Was kann ich selbst tun, um eine Ansteckung mit MPXV zu verhindern?
Enge sexuelle Kontakte und direkte Hautkontakte spielen bisher bei der Übertragung die größte Rolle. Enge Hautkontakte und sexuelle Kontakte mit unbekannten Personen, deren Gesundheitsstatus man nicht einschätzen kann, bergen ein großes Ansteckungsrisiko. Daher kann man das eigene Ansteckungsrisiko reduzieren, wenn man die Zahl der Sexpartner*innen verringert, deren Gesundheitsstatus man nicht einschätzen kann. Unbedingt vermeiden sollte man enge Kontakte zu Personen, bei denen man Hautläsionen oder einen Hautausschlag bemerkt, oder die grippeähnlichen Symptome wie Fieber und Schüttelfrost haben. Da vor allem der Kontakt zu den betroffenen Hautstellen zu einer Übertragung führt, bieten auch Kondome keinen ausreichenden Schutz.

Die Teilnahme an Veranstaltungen und Festivals im Freien erhöht das Risiko einer MPXV-Infektion nicht, aber enger Körperkontakt, einschließlich Sex, erhöht das Risiko einer Ansteckung. Achten Sie auf die genannten Symptome und suchen Sie frühzeitig einen Arzt auf, wenn bei Ihnen oder einem aktuellen Partner oben genannte Symptome auftreten.

Was sollte ich tun, wenn ich Symptome an mir feststelle?
Wenn Symptome auftreten, sollte frühzeitig ein Arzt aufgesucht werden. Am besten sprechen Sie vorab telefonisch mit Ihrer Arztpraxis, bevor Sie dort hingehen. Wenn Sie keine Krankenversicherung haben, stehen in einigen Bezirken auch die Zentren für sexuelle Gesundheit zur Verfügung. Auch der Checkpoint BLN bietet medizinische Beratung und Diagnostik an. Decken Sie auf dem Weg dorthin und in den Einrichtungen die Hautläsionen ab und tragen Sie eine medizinische Maske.

Enge körperliche Kontakte (Hautkontakte, Sexualkontakte) sollten unbedingt vermieden werden, solange die Symptome nicht ärztlich abgeklärt wurden. Besuchen Sie keine Partys, Festivals, Saunen, Darkrooms o.ä. solange Ihre Symptome nicht eindeutig ärztlich abgeklärt wurden. Sollten Sie während eines mehrtägigen Festivals oder Clubbesuchs Symptome an sich bemerken, unterbrechen Sie Ihren Besuch dort und suchen ärztliche Hilfe auf. Informieren Sie Personen mit denen Sie enge Kontakte hatten über Ihre Symptome.