18. Mai 2021

Lesbisch*. Sichtbar. Berlin.

Auch wenn Lesben in der Nennung „Lesben und Schwule“ und in der Bezeichnung LSBTTIQ* ganz vorne stehen, sind sie als Gruppe und als Repräsentantinnen wenig sichtbar. Dies ist das Ergebnis einer strukturellen Benachteiligung als mehrfachdiskriminierte Personen: als Frauen und als Homosexuelle.

Dabei ist eine selbstbestimmte und ‑artikulierte Sichtbarkeit essentiell, um an Ressourcen beteiligt und als Gruppe eigenständige Anerkennung zu erlangen.
Gleichzeitig sind Lesben* keine homogene Gruppe. Durch unterschiedliche Zugehörigkeiten entstehen unterschiedliche Bedürfnisse nach Repräsentanz, Teilhabe und Diskriminierungsfreiheit.

Das von der Senatsverwaltung für Justiz, Verbraucherschutz und Antidiskriminierung geförderte Projekt Lesbisch*. Sichtbar. Berlin initiiert Dialogprozesse mit den diversen L*-Communities, um Bedarfe zu erfragen, zu vernetzen und Solidarität untereinander zu schaffen. Aus den Dialogergebnissen entwickelt das Projekt eine Handreiche an den Berliner Senat, in der Maßnahmen formuliert sind, um die strukturelle Benachteiligung von Lesben* in Community und Zivilgesellschaft aufzulösen und mehr Sichtbarkeit zu schaffen.

Darüber hinaus werden strategische Partnerschaften mit Initiativen und / oder Einrichtungen aufgebaut, die sich an die Gruppe Frauen wenden und Angebote zur Stärkung und Unterstützung von Frauen im Alltag und Berufsleben anbieten sowie mit Initiativen und / oder Einrichtungen, wo Synergieeffekte in Bezug auf Intersektionalität möglich sind.

Ein weiteres Ziel des Projektes ist die Vernetzung lesbischer* Initiativen und Projekte in Berlin sowie das Schaffen von Allianzen insbesondere mit den Schwulen und Trans* Communities in der Stadt.

Im Einzelnen handelt es sich u.a. um folgende Projektaktivitäten:

— Aufbau einer Webseite zur Information über das Projekt und als Dialogplattform für diverse L*-Communities
— Gründung eines Projekt-Fachbeirats, bestehend aus Vertreterinnen von RuT — Rad und Tat: Offene Initiative Lesbischer Frauen e.V., Lesbenberatung / LesMigras, LesLeFam (Lesben Leben Familie e.V.), TRIQ und LAMBDA, um die Perspektiven und Erfahrungen der von diesen Organisationen vertretenen Zielgruppen und deren Bedarfe besser berücksichtigen zu können;
— Durchführung von Informations- und Fachveranstaltungen, die dem Austausch und Wissenstransfer dienen
— Ermittlung von relevanten Aspekten und Bereichen der lesbischen Sichtbarkeit in o.g. Dialogprozessen
— Erstellung eines Forderungs- und Maßnahmenkatalogs zur Verstärkung lesbischer* Sichtbarkeiten und Teilhabe
— Öffentlichkeitsarbeit, Medienkontakte

Das Projekt Lesbisch. Sichtbar. Berlin wird  vom Fachbereich LSBTI der Senatsverwaltung für Justiz, Verbraucherschutz und Antidiskriminierung gefördert.

www.lesbisch-sichtbar.berlin

Talk am Tag der lesbischen Sichtbarkeit: Berliner Künstler*innen