14. Juli 2021

Pressekonferenz zum 43. CSD Berlin | Berlin Pride

Im Admiralspalast fand am Mittwoch dem 14.7. die Pressekonferenz zur diesjährigen Berliner CSD Demonstration statt. Die fünf Vorstände gaben Antworten auf die Fragen der Journalist*innen zur Demo am 24.7.21.

Die Vorstellung der finalen Route, sowie Einzelheiten der Demonstration wurden heute verkündet. Dazu zählen u.a. die Hygienemaßnahmen wie Maskenpflicht und Abstandsregeln für die Demonstrant*innen. Aktuell haben sich etwa 76 Fußgruppen zur Demonstration angemeldet. Einer der politischen Stationen der Demonstration wird der Bundesrat sein. Der wohl wichtigste Punkt wird der stille Moment am Mahnmahl für die ermordeten Homosexuellen in der Ebertstraße werden, wo der Berliner CSD e.V. zusammen mit dem LSVD eine Kranzniederlegung plant.

Das Programm der fünf vereinseigenen Trucks, die am 24.7. in der Demo dabei sein werden, soll rein aus der Hand des CSD Berlin | Berlin Pride konzipiert werden. Daher war es uns wichtig, 50% des Programms mit Redner*innen auszugestalten. Große Teile der über 35 Reden werden aufgenommen und digital verlängert. Somit kann in barrierearmer Form für Menschen ohne Teilhabe an der Demo Inhalt weitergegeben werden. Nicht jede Person möchte innerhalb der Pandemie ein Teil einer großen Menge sein. Neu in diesem Jahr ist der starke Fokus der Integration der nichtdeutschsprachigen LGBTIQA* Community der Stadt. Ein gesamter Wagen wird rein auf Englisch abgehalten. Die Redebeiträge werden nach der Eröffnung durch den Vorstand und Bürgermeister Dr. Lederer parallel auf allen Wagen in Abständen von 20min abgehalten.

Forderungen 2021 

In intensiven Zusammenkünften des CSD Forums haben wir zusammen mit Verbänden, Aktivist*innen und Vereinsmitgliedern 32 starke, aussagekräftige und prägnante Forderungen erarbeitet. Diese umfassen nicht nur die lokalen, nationalen und europäischen Politiker*innen für mehr Handlung aufzufordern, sondern auch die Industrien mehr in die Verantwortung zu nehmen. So treten neben den wichtigen Themen um Transsexuellengesetz, Blutspendeverbot und queerfeindliche Kriminalität auch die Verlagshäuser zu mehr queerer Sichtbarkeit, Dating-Plattformen zu mehr Aufklärungspräventionsmaßnahmen und Kosmetikindustrie zur Abschaffung von diskriminierenden Produktbezeichnungen in den Fokus.

Der Vorstand informierte über das geplante Ende der Demonstration gegen 17 Uhr an der Urania. Von dort werden die Demonstrant*innen die Möglichkeit wahrnehmen können, geordnet in den Nollendorf-Kiez zu laufen, den die Polizei in der Fuggerstraße und Motzstraße für den Abend sperrt und wo der Regenbogenfond Toiletten aufstellen wird. Die Wirte bereiten sich in Absprache mit dem Berliner CSD e.V., dem Regenbogenfond und dem Stadtfest, sowie dem Nachtbürgermeister auf die Besucher*innen vor.

Bildungsauftrag

Auch an den anderen 364 Tagen im Jahr müssen und wollen wir als queere Community sichtbar sein – dazu gehört auch unser Bildungsauftrag gegenüber allen Generationen. Wir möchten gemeinsam mit der Senatsschulverwaltung und der zuständigen Senatorin Sandra Scheeres, schauen, wo wir gezielt im Bereich der inneren Schule tätig werden können. Dazu gehört auch die Unterstützung der Lehrkräfte bei der Vermittlung von Lerninhalten zum Thema Diversität, Familie und Sexualität. Fortführend werden wir uns zudem mit Bundesministerin Karliczek u. a. über Lehr- und Lernmittel unterhalten – ein Treffen ist für den Monat August bereits bestätigt, außerdem ist Sebastian Czaja (FDP – Spitzenkanditat bei der Berliner Senatswahl im September 2021) und Sebastian Walter (Die Grünen) bereits für einen Austausch angesprochen. Neben den Themen des Bildungsbereiches ist es uns zudem eine Herzensangelegenheit in Austausch mit vielen Mandatsträger*innen, Ämter, Behörden, Verbänden und Politiker*innen zu treten. Dahingehend hatten wir bereits die Möglichkeit uns mit dem Regierenden Bürgermeister Michael Müller, Senatorin Sandra Scheeres, Senatorin Ramona Pop, Polizeipräsidentin Dr. Slowik, CDU-Fraktionsvorsitzenden Burkard Dregger, CDU-Landesvorsitzenden Kai Wegner und Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler auszutauschen. Wir wollen gezielt und unterstützend bei Themen wie Bildung, Verhinderung von gewalttätigen Übergriffen auf unsere Community, Fördermittel und bundespolitische Themen aktiv werden. Ein Anfang ist gemacht, weitere Termine und Arbeitsgruppen – auch auf Bundesebene – folgen.

Vielen Dank an den Admiralspalast für das zur Verfügung stellen ihres Saals für die CSD Pressekonferenz.

Danke auch an Phil Hollister für die Bilder der PK.