Pride Month Berlin 2023

2023 findet in Berlin zum zweiten Mal der „Pride Month Berlin“ statt.

Der Pride Month Berlin wurde im letzten Jahr vom Berliner CSD e.V. ins Leben gerufen, um aktuellen Themen der queeren Community mehr Raum zu geben. Ein Raum für Vernetzung und Austausch, für Unterstützung und Sichtbarkeit, den die CSD-Demonstration am 22. Juli allein nicht bieten kann.

Das Team von ehrenamtlichen Mitarbeiter:innen des Pride Month Berlin – kurz PMB – hat sich zur Aufgabe gemacht, Mitgliedern der Community eine Plattform zu bieten, die ihre Stimmen verstärkt, sie unterstützt und im besten Falle neue Impulse setzt.

Der PMB beginnt mit dem historischen „Stonewall Day“ – am 28.6.2023. Vier Wochen lang weisen wir auf Programmpunkte wie Panels, Treffen, Partys, Workshops und Community Events im Allgemeinen hin. Der krönende Abschluss des PMB ist die Demonstration am 22.7.2023.

In jedem Jahr definiert der Vorstand des Berliner CSD e.V. die aktuellen Themenschwerpunkte. Dies sind Themen, die uns medial, persönlich und gesellschaftlich in der letzten Zeit sehr beschäftigt haben und bei denen wir die Notwendigkeit der Unterstützung, der Sichtbarkeit und des Dialoges sehen.

Der Pride Month Berlin 2023 setzt dieses Jahr folgende Schwerpunkte

Für 2023 definieren wir fünf Themenfelder, die das Programm des Pride Months prägen. Alle Schwerpunkte werden durchgängig in allen Wochen präsent sein.

HIV / Aids

In diesem Jahr feiert die Deutsche Aidshilfe ihr 40-jähriges Bestehen. Die Infektion mit dem Virus ist heute kein Todesurteil mehr, aber die Erkrankung ist bis heute mit Angst, Stigmatisierung, Vorurteilen und Diskriminierung verbunden. HIV und Aids heute und damals – wir suchen den Dialog.

Regenbogenfamilien

Den Wunsch, eine Familie zu gründen, haben sehr viele von uns. Zahlreiche Menschen der queeren Community sind diesen bis heute und in vielerlei Hinsicht nicht einfachen Weg bereits gegangen. Regenbogenfamilien-Netzwerke, Stammtische und Regenbogenfamilien-Zentren kommen zu Wort und laden ein auf ein Kennenlernen und Austausch.
Weiter entwickeln wir im Forum des CSD-Vereins klare Forderungen, um die behördliche Familiengründung als queere Person in Deutschland zu erleichtern und an die Gesetzgebung der heteronormativen Lebensform anzugleichen.

Kink & Fetisch

Bilder von Mitgliedern der queeren Fetisch Community werden rund um den CSD gern von der Presse gezeigt. Selten werden sie mit Aufklärung und den wahren Bedürfnissen dahinter in Verbindung gebracht, sondern im schlimmsten Falle als „pervers“ und „bedrohlich“ von der heteronormativen Mehrheit wahrgenommen. Queere Sexworker und die schwule Fetischszene waren die Gründer der CSD-Bewegung vor vielen Jahrzehnten. Wir fordern Respekt und lassen Stimmen der heutigen Kink & Fetischszene zu Wort kommen.

Safer Space für TIN / Bi+ / Poly

Schutzräume – ob Partys, Netzwerktreffen oder kulturelle Veranstaltungen – tragen maßgeblich dazu bei, die sexuelle oder persönliche Identität zu entwickeln, zu festigen und einfach zu leben. Wir wollen bestehende Safer Spaces von trans-, intersexuellen und nonbinären Menschen aufzeigen bzw. Diskussionen um deren Existenz anstoßen. Auch die bisexuelle und polyamouröse Lebensweise steht im Fokus, um das Recht auf Freiheit aller Lebensweisen zu unterstreichen.

Osteuropa

Die Geschichten von queeren Geflüchteten aus der Ukraine und die Verfolgung von queeren Personen in Osteuropa machen uns betroffen. Wie auch schon im vorigen Jahr, lassen wir Aktivist:innen und Betroffene zu Wort kommen. Wir hören zu und stellen Fragen. Wie können wir als direkte Nachbarn unterstützen im Widerstand gegen die Verfolgung und Bestrafung von queeren Lebensweisen? Der PMB versucht, Antworten darauf zu finden und behandelt die Konflikte in Osteuropa als übergeordnetes und wiederkehrendes Thema.

Formate für die o.g. Themenschwerpunkte sind beispielsweise Panels, Partys, Podcast-Releases, Workshops, Netzwerktreffen, Filmvorführungen und andere Kulturveranstaltungen.

Für Vorschläge ist das diesjährige Team des PMB nicht nur offen, sondern auch dankbar.

Zoe Rasch und das gesamte PMB Team